Das Sakrament der Taufe

„Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Mt 28, 19-20

Wir gratulieren Ihnen zur Geburt Ihres Kindes und freuen uns, dass Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter taufen lassen wollen!


Einige praktische Hinweise:
Wenn Sie Ihr Kind taufen lassen möchten, wenden Sie sich bitte immer zuerst - noch bevor Sie Termine fixieren - an das Pfarramt Ihres Wohnortes.
In Oberndorf sind wir für Sie erreichbar unter:
Telefon: 06272/43110 oder E-Mail: pfarre.oberndorf@pfarre.kirchen.net

Regulärer Taufort ist immer die Pfarrkirche des Wohnortes, da die Taufe nicht nur die Eingliederung in die Kirche als Ganzes, sondern auch in die Kirche vor Ort, also die konkrete Gemeinde, darstellt. Der Taufpriester vor Ort ist Pfarrer Nikolaus Erber

Wenn Sie Ihr Kind an einem anderen Ort taufen lassen möchten, so benötigen Sie zuerst eine sogenannte "Tauferlaubnis", die Sie beim Pfarrer Ihres Wohnortes bekommen. Bitte vereinbaren Sie keine Tauftermine außerhalb Ihres Wohnortes, bevor Sie nicht diese Tauferlaubnis haben, da die Vorgehensweise der Taufvorbereitung in den einzelnen Pfarren variieren kann.

In der Regel lädt Sie der Taufpriester nach Anmeldung zur Taufe zu einem ca. einstündigen Taufgespräch ein, bei dem Sie über Sinn und Inhalt der Tauffeier und ihrer Riten informiert werden. Zu diesem Termin laden wir, neben den Eltern, auch die Patinnen und Paten herzlich ein. Die Teilnahme an diesem Taufgespräch ist Voraussetzung für die Taufe, sowie für die Ausstellung einer Tauferlaubnis.


Taufe als Zeichen der Umkehr
Ursprünglich war die Taufe ein Zeichen von Umkehr, Busse und dem Wunsch nach einem neuen Leben in der Gemeinschaft mit Gott.
Die Taufbewerber wurden von Johannes dem Täufer im Jordan ganz unter Wasser getaucht, und  so innerlich und äußerlich gereinigt. Mit der Taufe begann nun sichtbar und spürbar etwas Neues.
Eine Richtungsänderung im Leben der Menschen, die jeder mit verfolgen konnte, trat ein. Nicht mehr Macht und Besitz sollten den Menschen bestimmen, sondern die Suche nach wahren und bleibenden Werten, die von Gott kommen.

Taufe als Symbol für neues Leben
Nach Tod und Auferstehung Jesu kam ein neuer Aspekt hinzu. Die Taufe wurde nun als Symbol der Teilnahme des Menschen an der Auferstehung  Jesu gesehen.
So wie Jesus sterben musste, so taucht  der Täufling hinab ins Wasser, das als „Chaosmacht“ den Tod symbolisierte. Und so wie Jesus, den Tod überwunden hatte, so taucht der Täufling wieder aus dem Wasser auf zu einem neuen Leben in und mit Christus. Der Tod hat keine Macht mehr über den getauften Menschen, stellt keine Bedrohung dar, hat nicht das letzte Wort.
Wer getauft ist, der gehört ganz zu Gott, ist „Kind Gottes“, auch über das irdische Leben hinaus.

Kindertaufe

Nun stellte sich aber die Frage was mit den Menschen geschah, die den Wunsch hatten getauft zu werden, jedoch vorher starben. Gehörten auch die zu Gott, waren auch die „gerettet“?
So begann man schon früh, bereits Kinder zu taufen. Das lag zum Einen an der hohen Kindersterblichkeit und dem verständlichen Wunsch der Eltern nach der Sicherheit, dass die Kinder auch nach ihrem Tod in Gottes Hand ruhen würden. Zum Anderen galten Kinder in der Antike als Besitz. Wenn sich der Vater taufen ließ, so wurden automatisch auch seine Kinder getauft.  Mit der Zeit wurde so die Täuflinge immer jünger und die Taufbecken immer kleiner.

Taufe und Erziehung
Warum aber taufen wir heute immer noch Kinder?
Der wichtigste Punkt ist der, dass menschliches Leben eine Richtung und Orientierung braucht.
Es stimmt, dass man als Erwachsener frei sein sollte, selber zu entscheiden, welchen Weg, auch welchen religiösen Weg, man wählt. Als Kind jedoch braucht man unbedingt Vorgaben, Leitlinien, Orientierungshilfen und  Grenzen.

Man wird von der Kultur, in der man aufwächst, geprägt und lernt, im Rahmen der kulturellen Wirklichkeit durchs Leben zu gehen. Man braucht einen Rahmen, in dem Werte und Maßstäbe erfahren und erlernt werden können.  Deshalb ist es sinnvoll, die Möglichkeiten, die eine religiöse Erziehung bietet, zu nutzen. Echte religiöse Erziehung führt nämlich nie zu einer übertriebenen Bindung an ein System, sondern zur Freiheit und Reife des Denkens und Handelns. Man kann jedoch nicht zur verantwortungsvollen Freiheit erziehen, ohne Grenzen zu zeigen.
Die Taufe markiert und fördert die bewusste Entscheidung der Eltern und Paten zu einer christlichen Erziehung …

·         … gerade weil man das Beste für sein Kind will.

·         … gerade weil man Werte vermitteln möchte.

·         … gerade weil man Orientierung geben und das Kind nicht einem luftleeren, „wert“-losen Lebensraum anvertrauen möchte.

·         ... gerade weil man sein Kind zu einer größtmöglichen Freiheit und Reife hin erziehen will.